Tagebuch eines adipositösen

Schlaflos in Wilhelmshorst.

Morgen klingelt mein Wecker um 3:30 Uhr.

In 3 Stunden und ca. 45 Minuten.

Shit.

.... in diesem Chaos weiter zu arbeiten.

Auch habe ich keine Lust mehr, mich anpflaumen zu lassen, weil es dem Chef zu laut ist, aber selber brüllt durch das ganze Büro.

Die Dokumentation ist, gelinde gesagt, lückenhaft und die Leute dort nageln mich gnadenlos im Büro fest.

Ich habe mich heute sogar angeboten, Kurier zu spielen, nur um da raus zu kommen.
Morgen ist Weihnachtsfeier. Mal sehen, wie die abläuft.

Ach ja. Mein privates Handy schein gerade den Geist auf zu geben.
So ein Sche......

Irgendwie fühle ich mich in der Company ziemlich verarscht.

Es fing mit dem Vertrag an, der statt unbefristet auf 1 1/2 Jahre begrenzt ist. Mit irgendwelchen lari-fari-Ausreden.

Dann bekomme ich immer öfter zu höhren, das ich nicht bzw nur für einige wenige Einsätze am Anfang ins Feld soll. Und dann wollen sie mich an den Schreibtisch fesseln.

Und heut noch zwei "Kleinigkeiten". Zum einen erfahre ich, das die Geschäftsführung der Meinung ist, wir müssten für den 24. und 31. Dezember nicht einen Urlaubstag zusammen nehmen. Nein. Für jeden Tag einen. Wie geil ist das.
Und als nächstes darf ich, nach ca 15 Jahren zum ersten mal wieder, meine Zeit mit der Stechuhr abrechnen. Minutengenau.
Ich glaube, mich tritt ein Elch. Mein Hamster Bohnert und der Bär steppt `nen Tango.

Für mich steht meine Entscheidung fest. Ich suche mir was neues.
Die Geschäftsführunf in dem Laden bescheisst ihre Leute, wo sie können. Aber nicht mit mir. Zumindest nicht auf Dauer.

So leid es mir wegen Hamburg tut. Ich bin nämlich eigentlich gerne hier. Aber nicht in der Bananenbude. Ich bin doch nicht im Regenwald.

Internet geht wieder.
Ich kämpfe seit Mittwoch Abend mit den Zuständigen hier, weil das Internet nicht geht.
Gestern Abend ist mir dann der KRagen geplatzt. Ich weiss, das diese Router sich gerne mal aufhängen. Und nachdem der gestern zufällig mal einige Minuten unbeaufsichtigt war, habe ich ihn einfach mal neu gestartet (Strom raus, Strom rein). Und siehe da. Es geht wieder.

Wenn irgendwie auch sehr langsam.

Gestern im Büro über Dokumantation gebrütet. Irgendwie ziemlich simpel die ganze Technik und die Steuerung. Ich weis auch nicht, warum einige Leute damit solche Probleme haben.
Die Mechanik kann zu einem viel grösseren Problem werden.
Ausserdem ist, logistisch gesehen, der laden ein ziemlicher Sauhaufen.
Da sollen Kollegen Anlagen in Japan montieren und haben Fehlteile oder auch schlichtweg falsche Teile geschickt bekommen. Dann brauchen sie den Ersatz innerhalb von wenigen Stunden, weil der Kunde natürlich auch auf seinem Montageplan besteht. So eine Anlage, bei der wir nur eine Sub-Anlage montieren, ist ja nicht ganz billig.

Na ja, ich hoffe, ich kann schnell raus aus dem Büro und im Feld arbeiten.
Wie gut das dann wird, weiss ich allerdings nicht.
Ein Kollege kam gestern aus England, fährt für eine Sondermontage übers Wochenende nach Griechenland und dar nächste Woche nach Sao Paulo weiterziehen.
Ein Kollege zieht seit etwa 5 Wochen in Asien herum. Nachrüstungen in China, Erweiterungen in Hinkong, Reperaturen in Japan und Korea.
Keine Ahnung, ob ich DAS will. Mal sehen.

Ich habe gleich ein Vorstellungsgespräch.

Ich habe festgestellt, das dieses Vorstellungsgespräch das erste Gespräch seit 15 Jahren im Raum Berlin und Brandenburg.

Ich hoffe, es wird was. Der Jop wäre interessant und sogar eingermassen bezahlt.

So schlecht kann ich am Arbeitsmarkt ja nicht sein.
Im Moment bekomme ich einen Anruf mit Nachfragen pro Tag.

Also im Grunde alles nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit und des Durchhaltewillens, moglichst viele Bewerbungen zu schreiben.

Beim letzten mal, wenn mich meine Erinnereung nicht trübt, bin ich auf nicht ganz so viele Bewerbungen gestossen, auf die man sich mal melden konnte.

Manche Änderungen könnten schneller gehen, als man möchte.

Duch die bei uns angesetzten Personalanpassungsmassnahmen gibt es eine Abfindungsregelung, die mir in meiner jetzigen Situation etwa ein Jahresgehalt brutto einbringen könnte. Mit dem Risiko einer drei Monatigen Sperre meines potentiellen Arbeitslosengeldes. Und dem Risiko, lange Zeit ohne Job herum zu sitzen.

Gefühlsmässig bin ich im Grunde genneigt, die Kohle zu nehmen und zu gehen. Wäre ich Single und ungebunden, wäre ich im Grunde schon weg.

Aber vom Kopf und als Familienvater ist natürlich ein fester Job die Bessere Entscheidung. Dabei kommen natürlich noch einige andere Überlegungen zum Tragen.

Mit dem festen Job im Rücken, hätte ich warscheinlich noch 1 bis 1/2 Jahre Zeit, mir einen neuen Job zu suchen. Plus u.U. einer Regelung aus einer Sozialvereinbarung.

Andererseits könnte man mit dem Geld auf dem Grundstück quasi eine kleine Kita bauen, die GG mit ihren 5 Tageskindern dort hin verfrachten und selber im Haus eine Tagespflege mit 3 Kindern auf machen.

Man kann aber auch auf einen Lottogewinn spekulieren. Ich weiss im Moment nicht wirklich, was ich machen soll. Keine Ahnung.

Nachtrag : Ich habe das Angebot. Ich weiss zwar, weas ich will, aber nicht, ob ich es kann.

Ein Netzbetreiber aus NRW hat angerufen.

Na ja, nicht der Netzbetreiber selber. Nur die Personalabteilung.
Die wollten ein Vorstellungsgespräch am 12.Juli. Nur muss ich da arbeiten. Also um eine Woche verschoben.

Jetz geht meine Heimfahrt mit einem *kleinen* Umweg von statten.
Ich fahre hier um kurz vor sieben los, treffe mich zum Mittagessen mit meinen Eltern, mache am Nachmittag mein Vorstellungsgespräch und fahre dann nach Hause. Ankunft zu Hause kurz vor Mitternacht.

Wird ein richtig geiler Tag. Glaube ich.

Bei uns in der Firma ist der Teufel los.
Uns wird durch einige Umstellungen, speziell bei den Schichtdiensten, ungefähr 200 bis 400 Euronen gestrichen.

Monatlich.

Ach ja, der Wasserkopf ist bleibt gleich gross und auch von Gehaltsstreichungen ist dort nicht die Rede.
Warum auch. Ist ja halt der Wasserkopf. Und gespart werden muss ja immer nur bei denen , die die eigendliche Arbeit machen.

Ich habe keinen Bock mehr.

Ich habe die Planung für den Schichtplan August gesehen.

Wir im Juli auch schon habe ich nur die Möglichkeit für eine Heimfahrt.
Wieder 4 Wochen in dieser Frittenbude, in denen ich zum einen nicht nach Hause komme und zum anderen mich mit dem dummen Kinderkram herumschlagen muss, den die Typen, die sich hier Management ab Teamleiter aufwärts nennen.

Die sind hier so verängstigt und darauf bedacht, ihren auf Grundeis gehendes Hinterteil zu retten, das ein Rückrad aus Gummi noch als Stabil zu nennen wäre.

Die typisch deutsche Reaktion auf Schwierigkeiten : nach oben buckeln und nach unten treten.

Die innere Kündigung ist ja schon ausgesprochen. Für die äussere Kündigung fehlte mir noch die Gelegenheit, respektive der neue Job.